Bereits im Dezember hat meine Aktivität stark zu schwächeln begonnen. Das hatte den Hintergrund, dass ich aktuell im Sanitätsdienst und dementsprechend im Schichtdienst (gerne auch mal über 12 Stunden) arbeite und zur Weihnachtszeit manchmal erst einen Tag oder noch am selben Tag gesagt bekommen habe, wenn ich arbeiten musste. Zusätzlich gab es einen Krankenhausaufenthalt eines Bekannten meinerseits nach einem Unfall. Diese Inaktivität war also gänzlich der Arbeit geschuldet und danach hatte ich gehofft, dass es wieder bergauf gehen würde. Ihr alle wisst, dass ich danach nur noch inaktiver geworden bin, obwohl ich anderes versprochen und selbst von mir erwartet habe.
Um die folgenden Stresssituationen besser nachvollziehen zu können, erkläre ich kurz meine Familiensituation: ich wohne noch Zuhause, allerdings weil meine Familie – gerade in Situationen wie ich gleich beschreiben werde – ohne mich nicht funktioniert. Meine Mutter arbeitet Vollzeit und Teilzeit in zwei Stellen als Geschäftsführerin, mein Stiefvater ist selbstständig, litt lange Zeit aber unter Depressionen und hatte einen Burnout und muss sich deswegen entsprechend zurücknehmen. Mein älterer Bruder lebt nicht mehr bei uns und meine kleinen Geschwister sind mit 13 und 15 noch nicht alt genug, um alles alleine zu meistern. Also bleibt ergo viel an mir hängen, weil es sonst nicht funktioniert.
Januar 2020
Mein Jahr hat, mehr oder weniger, nach den Feiertagen mit einem Krankenhausbesuch und einer Operation meinerseits begonnen. Es war nichts Tragisches, nur eine Blinddarmentzündung, trotzdem war der Aufenthalt im Krankenhaus und eine anschließende Krankschreibung von Nöten und diese Zeit wollte ich nutzen, um mich vom vollen Dezember zu erholen. Zum Glück habe ich das auch getan, denn ansonsten hätte ich vermutlich die darauffolgenden Wochen nicht so gut überstanden und durchgehalten. Ende Januar Anfang Februar habe ich wieder angefangen zu arbeiten und hatte theoretisch schon im Hinterkopf wieder aktiver im Forum einzusteigen…
Februar 2020
Kaum hatte sich dieser Gedanke breitgemacht, hat meine Oma dafür gesorgt, dass er wieder verworfen wurde. Denn sie ist in ihrer Wohnung gestürzt und hat sich mit 90 die rechte Hüfte gebrochen. Ursache dafür war ein Schlaganfall. Da dieser zu dem Zeitpunkt aber noch nicht diagnostiziert werden konnte, wurde sie trotzdem operiert. Ab diesem Zeitpunkt war jeden Tag mindestens eine Stunde jemand bei ihr. Wenn Mama länger gearbeitet hat und ich nicht ganz so lange, war ich das und umgekehrt. Seitdem war meine Oma aber bettlägerig und ihr Zustand hat sich von Tag zu Tag verschlechtert. Man konnte ihr zusehen, wie sie abgebaut hat und wir haben viel mit Ärzten und Schwestern gesprochen oder uns anderweitig um Organisatorisches gekümmert. Aber es gab eigentlich keine Chance an etwas anderes zu denken. Es sei denn, man war arbeiten. Viel Zeit für einen selbst blieb da nicht. Wenn überhaupt.
März 2020
Ende Februar ist meine Oma noch 91 geworden, zum März ist sie dann in ein Pflegeheim gekommen. Nach drei Wochen Krankenhaus. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits mindestens eine Woche nichts mehr gegessen. Nur mit unserer Hilfe war eine Flüssigkeitszunahme möglich. Ihr gesundheitlicher Zustand hat sich aber rapide weiterhin verschlechtert. Leider auch was die Schmerzen anging. Schon am ersten Wochenende haben wir erwartet, dass sie sterben würde. Ab dem Zeitpunkt war sie fast gar nicht mehr alleine. Entweder war jemand von der Familie bei ihr, wenn dieser nicht arbeiten musste, oder jemand vom Hospizdienst. Allerdings ist sie leider nicht zu diesem Zeitpunkt verstorben und ich sage „leider“ weil ihr viele Qualen erspart geblieben wären. Sie hat sich nochmal ins Leben gekämpft, wenn man das „Leben“ nennen konnte. Selbst das Schlucken von Wasser fiel immer schwerer, sprechen konnte sie nach zwei bis drei weiteren Schlaganfällen schließlich gar nicht mehr. Was blieb, waren die Schmerzen die schließlich mit Morphinpflastern geschwächt wurden. Noch immer wechselten wir uns schichtweise ab. Nur nachts waren wir nicht bei ihr. Unter der zweiten Woche hatte ich ein Seminar, am Freitag den 13. Kam ich nachhause und hab Oma nochmal „lebend“ gesehen. Wobei man es eher vegetieren nennen sollte. Am 14. März hatte ihr Leiden endlich ein Ende. Und es war eine Erlösung für alle. Dank dem vorherigen Kontakt zu einer uns vertrautet Bestatterin hatten wir einen wundervollen, persönlichen Abschied. Trotz der beginnenden Coronazeit. Sogar bei der Einäscherung durften wir dabei sein und eine kleine Trauerfeier wurde uns am 24.03.ebenfalls möglich gemacht. Die Kirche hatte zu dem Zeitpunkt nämlich bereits geschlossen. Was auch noch für sehr hohe emotionale Belastungen innerhalb der Familie geführt hat. Damit hatte es aber immer noch kein Ende.
April 2020
Denn bis zum Donnerstag, 09. April, waren wir noch mit der Wohnung und dem Organisieren des Ausräumens beschäftigt bzw. von Menschen, die es für uns schlussendlich übernehmen konnten. Was im Moment auch nicht so einfach ist.
Dazu kamen zwischendurch noch kleine weitere, private Dramen aber die haben höchstens nur noch zu mehr Stress, größerer Belastung und noch weniger Zeit beigetragen.
Das jedenfalls war der Grund oder waren eher die Gründe, weswegen ich mich aus dem Forum zurückgezogen und nur das Team informiert habe. Es ist vielleicht keine Entschuldigung für alles aber zumindest eine Erklärung. Allerdings ist damit noch nicht alles gesagt.
Nun da ich aus meiner Auszeit wieder da bin, ich wieder im Forum aktiv werden kann und möchte, werfen sich einige Fragen auf und da Transparenz immer gerne gesehen und es von der Seite des Teams und der meinen die beste Lösung war, wollen wir euch alle mit einbeziehen.
Wovon ich rede? Von meinem Aufgabenbereich innerhalb des Teams. Eigentlich Aufgabenbereichen. Laut den Regeln innerhalb des Teams wäre es mir nun erlaubt, meine Rangaufgaben wieder aufzunehmen:
Der frühzeitige, entsprechende Kontakt war gegeben, genau wie triftige Gründe, meinen Rangaufgaben nicht nachkommen zu können. Trotzdem bestehen Unsicherheiten und Meinungsverschiedenheiten. Gerade wegen der im Moment diskutierten Doppelränge, die abgeschafft werden sollen und wie es in der Community ankommen könnte. Nach den Regeln würde ich theoretisch eine „alte Ausnahme“ bilden und dürfte weiterhin meinen Doppelrang behalten. Doch wäre die Mehrheit damit einverstanden? Ich könnte Contra-Meinungen sehr gut nachvollziehen.- Abwesenheiten sind hier mitzuteilen. Man darf sich maximal 3 Monate inaktiv melden. Dauert es trotzdem länger (wie z.B. bei einem Auslandsjahr), ist frühzeitig Kontakt mit einem Leader oder Deputy aufzunehmen sowie es in der Gruppe anzusprechen. Während dieser Zeit kann der Rang und die Deneinsicht auf Wunsch entzogen werden und derjenige hat die Möglichkeit nach der Auszeit seinen Posten wiederzuerlangen
Mein Vorschlag wäre der folgende. Ich steige in meine Aufgaben ein und habe keine „Einstiegs-Probezeit“ von einem sondern von vier Monaten. Bedeutet ich muss es vier Monate lang schaffen, meinen Aufgabenbereichen gerecht zu werden und diese Probezeit kann jederzeit abgebrochen werden, wenn man bereits frühzeitig feststellen sollte, dass ich ihnen eindeutig nicht nachkommen kann. Dann hänge ich auch freiwillig einen oder beide (je nach gegebener Situation) Ränge an den Nagel und für mich gelten damit dieselben Regeln, wie für alle anderen auch.
Genau das soll und darf jetzt hier diskutiert werden, genau wie andere Vorschläge natürlich gerne gesehen sind.
Tut mir Leid für die Textwand, kürzer habe ich es leider nicht hinbekommen. Ich freue mich über rege Beteiligung und hoffe natürlich auf Verständnis, bin aber natürlich auch für Fragen aller Art offen.
LG
Saphuß