Also das Ganze läuft ja auf die Frage hinaus, wie sehr Schicksale feststehen und wer diese überhaupt festlegt. Der SternenClan selbst ist es ja definitiv nicht, das wurde oft genug gesagt. Der SternenClan kann zwar Dinge voraussehen, aber hat selbst da wohl keinen Einfluss drauf. Das wird in den Büchern ja mehrfach deutlich gemacht. Gibt es also noch eine höhere Macht oder kosmische Strömung oder was auch immer? Denn es scheint doch so, als würden gewisse Dinge feststehen, ansonsten könnte man ja nichts voraussehen.
Die zweite Frage ist, ob man davon ausgeht, dass diese feststehenden Schicksale sich ändern lassen oder ob nur die Illusion besteht. So von wegen "Wenn der Charakter nichts weiß, wird das geschehen. Wenn wir ihm aber was sagen und er versucht, seine Zukunft zu ändern, wird es auf anderem Wege zu genau dem gleichen Resultat führen." Das ist nun mal ein allgemeines Problem mit so Vorhersagen und Prophezeiungen. Selbst in der realen Welt diskutiert man da ja drüber, ich glaube also nicht, dass sich für eine fiktive Welt wie die der Warrior Cats da eine befriedigende Antwort für findet.
Meine persönliche Meinung dazu ist, dass ich denke, es gibt in der Welt der Bücher eben so etwas wie Schicksal und man kann ihm nicht entrinnen. Es gibt natürlich Situationen, in denen es mehrere Optionen gibt und in denen die Entscheidungen einzelner Katzen eben wichtig sind und den Verlauf der Dinge beeinflussen. Der SternenClan weiß das auch größtenteils und greift deshalb nur in solchen Situationen ein. Bzw. ich glaube, dass sie so etwas ahnen, aber sie wissen jetzt nicht immer konkret, in welchen Situationen ein Eingreifen die Dinge ändern könnte und wann nicht. es liegt dann in ihrem Ermessen ob sie versuchen, die Clankatzen zu warnen oder in die richtige Richtung zu lenken. Deswegen gibts ja auch immer Diskussionen da oben.
Also im Prinzip war das entweder eine Situation, in der jeder Versuch, einzugreifen, ohnehin zum selben Resultat geführt hätte, weil das eine höher bestimmte Sache war, die eben als Strafe für die Clans gedacht war (von wem auch immer), oder dass der SternenClan da einfach seine Chance verpasst hat.
In jedem Fall läuft es ja darauf hinaus, dass Braunstern ein Opfer der Umstände war. Ich würde nicht soweit gehen und sagen, dass ihn keine Schuld trifft. Denn eine schwere Kindheit und Traumata sind nie eine Entschuldigung für moralisch schlechtes Verhalten und die Schuld des Einzelnen darf man da nicht einfach unter den Teppich kehren. Und da man nie abschließend klären können wird, ob und wer hätte eingreifen können (der Versuch hätte zumindest da sein sollen), kann man auch einfach keine eindeutige Schuldzuweisung klären.