Zunächst möchte ich wiederholen, was ich bei Band 3 bereits geschrieben habe:
Im Laufe des Buches habe ich einige Charaktere von einer ganz anderen Seite kennengelernt.
Nebelstern rückte eher in den Hintergrund, besonders auf den Geist ging mir dieses Mal Mottenflügel und nach wie vor Häherfeder. Okay, ja, neue Staffel, neue Story, neue Gefahren und Bla, natürlich müssen sich die Charaktere entsprechend der Situation verhalten, aber mir sind diese kompletten Wesensveränderungen doch ein bisschen zu viel. Ich finde den fließenden Stimmungsumschwung von Tigerstern (von objektiv und nachdenklich zu allmählich ungeduldig und handlungsbereit) schön getroffen und nachvollziehbar, aber Mottenflügel ist einfach von Anfang an absolut ätzend - inbesondere eben zu Schattenhelle. Und das finde ich sehr, sehr schade, da ich Mottenflügel zu Blattsee-Zeiten eigentlich lieb gewonnen habe. Aber sie spielt sich so sonderbar auf, das hat mich einfach nur genervt.
Das Schattenhelle seinen Heilerposten verloren hat, war irgendwie auch nicht ganz richtig und ich verstehe nach wie vor nicht, welchen Zweck das für die Story verfolgen soll.
Wie Kydrian über mir bereits sagte, war die Reise zu den Schwestern wieder mal sehr langweilig. Hier kommt das Wiederholungsmuster der Erins zu tragen: In jeder Staffel muss es eine grenzübergreifende Liebe und eine Reise außerhalb der Territorien geben! Check! :D
Ja, i mean, die paar Kapitel waren schon in Ordnung, aber es ist halt einfach nichts mehr Neues, wenn eine Katze auf einen ach so großen Zweibeinerort sieht oder über einen großen Donnerweg laufen soll. Da hat mich allerdings dieser kleine Moment von Stachelfrost über die Ampel-Entdeckung gefreut - ich glaube, das gab es in den Büchern bisher noch nicht.
Als Leserin, die Eichhornschweifs Hoffnung (noch) nicht gelesen hat, ist mir das mit den Schwestern anfangs etwas verwirrend vorgekommen und ich hatte keine Ahnung, wer das sein soll, aber ich habe diese Gruppe doch sehr ins Herz geschlossen. Sie sind mit ihrem Geister-Gedöns zwar etwas zu drüber, aber ich mag es, wie sie das Gesetz der Krieger hinterfragen und ich bin sehr gespannt, wo uns das Ganze noch hinbringen wird. Auch woher Baum seine Fähigkeiten hatte, wurde mir endlich mal klar. Es war interessant, wie sie Wurzelquell ein paar Kniffe zeigten.
Wurzelquell x Stachelfrost, was soll ich sagen. Irgendwie eben dasselbe Dilemma wie immer :D Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sich diese typischen grenzüberschreitenden Lovestorys so oft wiederholen, aber die Geschichte zwischen den Beiden catcht mich leider gar nicht. Mittlerweile ist das so durchgelutscht und ich saß vor den Zeilen und dachte mir nur "Naja, am Ende verlässt vermutlich eh einer den Clan und die leben zusammen bis an ihr Ende, wuhu" - wie das halt in der Vergangenheit schon so oft war.
Oh, ganz vergessen, auf Aschenpelz einzugehen.
Ich wusste es NICHT. Niemals wäre ich darauf gekommen. Irgendwie hatte ich Dunkelstreif vermutet, konnte mir aber nicht recht einen Reim daraus machen, was Dunkelstreif so an Eichhornschweif finden könnte - hatte mich dann aber einfach darauf geeinigt, dass er bestimmt einfach nur nach einer Gefährtin gesehnt hatte :D
Aber mit Aschenpelz ergibt das natürlich alles viel mehr Sinn. Ich bin etwas schockiert, wie gewaltbereit und unfassbar nachtragend dieser Kater ist - und wie mächtig. Einfach so den ganzen SternenClan gefangen halten und leiden lassen? No Problem. Ich bin etwas zwiegespalten, ob ich das auch etwas zu übertrieben finde, aber andererseits reizt es mich auch gerade deshalb, weil Aschenpelz eben nur ein einfacher Krieger (und kein schrecklicher Anführer, etc.) war, zu erfahren, wie ihm das alles möglich geworden ist.
So, warum das Buch nicht ganz so voran ging? Naja, wir hatten die Reise zu den Schwestern, die recht öde war. Und bei den Clans ging es irgendwie nur dauerhaft darum, ob Aschenpelz jetzt getötet werden soll, oder nicht und ob Brombeerstern jetzt noch da ist, oder nicht. Viel mehr passierte leider nicht in dem Band, wenn ich es so Revue passieren lasse.