Sommerfrost hat geschrieben:Feuerstern verliert ein fucking Leben und Löwenglut weigert sich bis zum Schluss, zu gehen und Katzenminze zu holen.
Dieser Punkt hat mich auch gestört, weil er über Kapitel hinweg zum Thema wurde, ich meine, über die Hälfte des Clans wurde krank, Feuerstern verlor ein Leben, und
erst dann hat Löwenglut beschlossen, etwas zu unternehmen, weil er seinem schlechten Gewissen nicht mehr davonlaufen konnte. Obwohl Löwenglut so ein extrem furchtloser und starker Charakter ist, bringt ihn diese eine Sache so zum Zögern, dass er das Leben seines ganzen Clans aufs Spiel setzt. Ich kann schon verstehen, dass er Angst hat, Heideschweif umzubringen, weil er immer wieder von dieser Vision heimgesucht wird; andererseits hat er solch eine starke Wut auf sie, durch ihren 'Verrat' - der eigentlich nie stattgefunden hat, es nervt mich auch, dass er sich darauf so festfährt und ihr weniger vertraut als einem Jungen - und seine Wut plus die angestaute Energie, die er gern in Kämpfen loswerden möchte, hätten ihn eher anspornen müssen, die Katzenminze zu holen. Wäre er Heideschweif dann begegnet, hätte er eben versuchen müssen, sich soweit zu beherrschen, dass er sie zumindest nicht umbringt, aber er hätte endlich einen Kampf bekommen, an dem er seine Energie ablassen kann, so blöd das vielleicht klingt.
Ansonsten hätten sowohl er als auch Häherfeder einfach behaupten können, ein WindClan-Krieger, Sol oder irgendein Streuner hätte versehentlich von dem Büschel Katzenminze erzählt, und der DonnerClan war so verzweifelt, es hätte sicherlich
mindestens eine Katze gegeben, die sofort losgerannt wäre, um die Kräuter zu besorgen, Grenzüberschreitung hin oder her.
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Sommerfrost hat geschrieben:Als Blattsee Häherfeder seinen vollen Namen gibt und die beiden vom Mondsee zurückkehren, gibt einfach literally niemand einen Keks darauf.
JA! Häherfeders neuer Name wurde in vielleicht drei Sätzen zum Thema, und da auch bloß, dass
keiner Notiz von nimmt, Häherfeder selbst kurz enttäuscht ist, und dass Farnpelz ihn direkt richtig anspricht, ohne einen Glückwunsch oder sonst was. Wenn ich da bedenke, wie viel Aufmerksamkeit den Heilerkatzen der anderen Clans bei ihren Namensgebungen am Mondsee geschenkt wird, und wie einfach
gar keiner im DonnerClan auf Häherfeder eingeht ... ja, das war eine der enttäuschendsten Szenen in der ganzen Reihe. Vor allem auch, weil Häher es seinen Geschwistern so stark vergönnt hat und so stolz war, als sie ihre Kriegernamen bekommen haben, und dann reagieren nicht mal sie darauf. Schade.
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Sommerfrost hat geschrieben:Dann zu Häherfeders Zeit bei den Urkatzen.
Diese drei (?) Kapitel waren viel zu wenig, irgendwie hatte ich im Gedächtnis, dass da viel mehr passiert ist, bevor die Urkatzen weggezogen sind. Ich fand erstmal absolut niedlich und schön, wie sich Häherpfote direkt in Halber Mond verliebt hat, einfach weil sie ihm diese starken Gefühle entgegenbringt und er erkennt, wie schön das ist. <3
Der Grund, dass die Urkatzen schließlich in die Berge ziehen, nur auf Grundlage eines Traums von Schwinge des Hähers, war irgendwie nicht ganz logisch. Seit ewigen Zeiten lassen sie ihre Schüler in die Tunnel wandern, keiner denkt auch nur daran, dass es sinnvoller und weniger dramatisch wäre, vielleicht einfach die Prüfung zu ändern oder abzuschaffen? Wie man an Gebrochener Schatten merkt, die ja Fallendes Blatts Mutter ist, kommen die wartenden Katzen vor den Tunneln um ihren Verstand, weil sie nicht wissen, ob die Schüler noch leben oder nicht, also leiden zusammengefasst
alle Katzen unter der Prüfung. Dann kommt Schwinge des Hähers als Scharfkralle zurück, redet "wirres Zeug", das die Katzen teilweise vermuten lässt, er hätte sich den Kopf gestoßen, aber im nächsten Moment werten sie es als so wichtig, dass sie in die Berge ziehen wollen? Da haben mir etwas die Übergänge gefehlt, und ganz sinnvoll war das alles auch nicht.
Schön wiederum fand ich, dass die Abstimmungen mit den Steinen, die später ja auch der Stamm des eilenden Wassers durchführt, ihren Ursprung bei diesen Katzen haben. Lustig ist das, wenn man bedenkt, dass [Spoiler Staffel V!] so eine Abstimmung ja eines Tages dazu führt, dass Grauer Flug usw. die Berge verlassen, um die Clans zu gründen.
Alles in allem fand ich, wie gesagt, die paar Kapitel über die Urkatzen viel zu wenig, und dafür hat man viel zu viele neue (und lange!) Namen vorgesetzt bekommen, die mich eher verwirrt haben. An sich aber eine tolle Idee, diese Reise in die Vergangenheit, und zu sehen, wo das alles seinen Ursprung hat.
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Sommerfrost hat geschrieben:Dann der Plot mit Aschenpelz. Ich verstehe ihn nicht.
Ich finde, man erkennt durchaus schon an vorherigen Kapiteln bzw. Bänden, dass sich in Aschenpelz eine sehr große Resignation festgesetzt hat. Auf jeden Fall irgendein Gefühl, das er zwar nicht offen zeigen will, ihm aber trotzdem irgendwie anzumerken ist. Vielleicht lässt es sich doch eher als Frustration bezeichnen, die dann in dem Moment gipfelt, als er gegen Löwenglut kämpft. Dann hat man ja noch im Hinterkopf, dass Aschenpelz Feuerstern in der zweiten Staffel in die Fuchsfalle gelockt hat, was
eindeutig mit seinen Gefühlen für Eichhornschweif zusammenhängt.
Dass dann aber bei dem Feuer plötzlich ein 'Klickmoment' in Aschenpelz' Kopf passiert, und er Mordgedanken bekommt, er als besessen und verrückt bezeichnet wird ... ich weiß nicht. Vielleicht war das Feuer wie ein Trigger für ihn, aber das kam so plötzlich und wurde gleichzeitig so dargestellt, als hätte er schon immer Rachegedanken gegen Eichhornschweif gehegt, dass es insgesamt etwas unlogisch wirkte, weil man davon nicht wirklich etwas mitbekommen hat. Was ich auch seltsam fand, war die Tatsache, dass niemand Eichhorn und die drei Geschwister während des Feuers gesucht hat. Zumindest Brombeerkralle sollte doch aufgefallen sein, dass seine Gefährtin und/oder die eigenen Jungen nicht da sind? Dass ausgerechnet in solch einem Moment niemand zur Hilfe gekommen ist, mag wichtig für die Story sein, aber so ganz gepasst hat es nicht, wie ich finde. Zumindest gab es schon andere und weniger brenzlige Situationen, in denen Katzen vermisst und gesucht wurden. Na ja.
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So, nun noch ein paar eigene Gedanken.
Mir hat super gefallen, dass
endlich mal die Beziehung zwischen Spinnenbein und Minka thematisiert wurde. In den Bänden zuvor wurde nur erwähnt, dass sie Gefährten sind, dann hat man mal gemerkt, dass Spinnenbein nicht wirklich in der Rolle des Vaters aufgeht ... aber irgendwie wurde nie wirklich klar, was da genau los ist.
Endlich hat man mal Einsicht bekommen, man erfährt, dass er nie die Jungen wollte und dass er sich in der Vaterrolle einfach unbeholfen fühlt, und endlich hat das Ganze mal einen Sinn bekommen. Zum ersten Mal seit ihrem Beitritt in den Clan, hat Minka auch mal eine positive Seite von sich gezeigt: Anstatt wieder nur zu jammern und Angst zu verbreiten, ihre Jungen könnten wegen der oder der oder der Sache in Gefahr sein und damit jeder einzelnen Katze und dem Leser auf den Keks zu gehen, hat sie ... ja, einfach mal Klartext gesprochen. Zu sagen "Entweder, du kümmerst dich endlich mal um deine Jungen oder sie werden nie wissen, wer du bist" war einfach nur überfällig und hat in diesem Moment
so gut getan. Danke dafür.
Dann die Sache, dass sich Feuerstern in die vorderste Reihe stellt, um sich trotz seiner schweren Krankheit um seinen kranken Clan zu kümmern, das fand ich auch super schön. Es hat mal wieder gezeigt, dass er wirklich Anführerqualität hat. Das hat irgendwie auch richtig gut getan, weil es sonst nur um irgendwelche Probleme mit anderen Clans ging, und dann zu sehen, wie er sich so gewissenhaft um ein internes Problem kümmert und für seine Katzen da ist, war super, super toll und endlich mal wieder etwas anderes. <3
Ja, und so sympathisch mir Disteljunges/Distelpfote vorher auch war, Distel
blatt ist super ätzend geworden. Ich bewundere nach wie vor ihre Treue zum Clan, keine Frage. Aber dass sie sich in wirklich
jede einzelne Kleinigkeit hineinsteigert, die auch nur im entferntesten etwas mit dem Gesetz der Krieger zu tun hat, das war mir dann wirklich irgendwann zu viel. Ich meine, sogar ihre Brüder trauen sich am Ende nicht mehr, ihr noch irgendwas zu erzählen, weil sie genau wissen, dass Distelblatt sich zu sehr hineinsteigern würde. Ja, vielleicht ist ihr Verlangen, irgendwas für den Clan zu tun, erklärbar damit, dass sie als Einzige keine besondere Fähigkeit bekommen hat und sich daher anders beweisen will. Aber die Art und Weise, ihre aufbrausende Art und wie sie jede auch
noch so kleine andere Meinung von sich wegstößt, machen sie in meinen Augen gefährlicher und unberechenbarer als Aschenpelz. Wie man ja später auch erkennt.