Dieser Band war bisher irgendwie der schwächste für mich. Ich habe ihn gestern beendet und muss aktuell echt nachdenken, weil gefühlt
nichts davon hängengeblieben ist - irgendwie hätte man das ganze Buch auch gut weglassen und mit Band 4 weitermachen können.
Den Plot um Schattenhelle fand ich fast am Besten. Die Tatsache, dass sein Körper langsam stirbt und er als Geist gemeinsam mit Piekhelle Hilfe holen muss, war gut ungesetzt und ich mochte es, dass er dabei direkt an Wurzelpfote gedacht hat. Dass er literally
einen Tag später aber direkt Todesbeeren schluckt, um wieder irgendwie tot zu sein und als Geist zu schweben, das war dann schon fast einer zu viel.
Irgendwie wird das Ganze auch nicht weiter thematisiert - er stirbt angeblich fast, chillt kurz als Geist und danach ist alles wieder gut. Sein Körper, der kurz zuvor tagelang am Rande des Todes stand, hat das natürlich locker weggesteckt.
Dass die Clans danach immer noch hitzig weiterrätseln, ob der SternenClan nun absichtlich nicht mit ihnen spricht oder nicht, regt beim Lesen nur auf.
Schattenhelle WEIẞ doch, dass die Verbindung absichtlich getrennt wurde. Er stand
genau davor, er hat sogar an den Ranken gezogen. Ein Kapitel später scheint er all das aber wieder vergessen zu haben und rätselt fleißig mit.
Generell habe ich immer mehr das Gefühl, dass viele Plotzweige einfach ... vergessen wurden. Da sagt Aschenpelz beispielsweise irgendwann mal "
Geister sind leicht zu manipulieren, wie dieser dürre, schwarze Kater! Frag ihn mal". Damit ist ja offensichtlich Piekhelle gemeint - dieser Satz wird aber literally nie wieder aufgegriffen, wenn ich mich richtig an meinen ersten Lesedurchgang erinnere. Wollte da was geplant werden? Haben die Autoren da was vergessen?
Maybe täusche ich mich auch, aber ich kann mich erinnern, dass mich das damals schon verwirrt hat.
Ebenso wie die plötzliche Liebe zwischen Schattenhelle und Stachelfrost. Uff.
ER fand sie anfangs toll, hat danach aber mindestens 1 1/2 Bücher lang nur noch distanziert über sie gedacht, sich selbst reflektiert und war merkbar aus seinem Crush rausgewachsen.
SIE fand ihn noch nie toll.
Nie.
Nicht ein einziges Mal hat sie in
irgendeiner Form wertschätzend oder romantisch an oder über ihn gedacht - höchstens freundlich. Und aus dem Nichts sind sie plötzlich in love, wissen aber eh, dass das nicht funktionieren kann, also joa, passt schon so, aber hier gibt's trotzdem einen romantischen Plot und das ist alles was zählt. Das war leider so hohl, unauthentisch und falsch, keinen einzigen Buchstaben dieser "Romantik" nehme ich den Erins ab.
Was mich auch ein bisschen gestört hat, waren die toten Katzen. Oder besser gesagt, der Umgang damit. Es sterben einige Katzen gegen Ende - darunter auch Rosenblatt (die Stachelfrosts Mentorin war und damit auch eigentlich eine sehr enge Bindung zu ihr hatte, trotzdem verschwendet Stachelfrost nicht einen einzigen Gedanken an sie), Beerennase (gut, den konnte eh niemand leiden - aber Mohnfrost ist so unglaublich entspannt und happy und ÜBERHAUPT, ist er überhaupt gestorben? Hallo? Möchte da mal jemand reagieren?) und Zweigblatt. Auch hier - Punktfell und Zweigblatt waren ja so verliebt - den Rest des Buches agiert Punktfell ganz normal, verliert nichts an ihrer Stärke und tut so, als wäre nichts passiert. (Jetzt, in Band 4, irgendwie zwei Monde später, da greifen sie mal minimal den Plot auf, dass sie vielleicht mal um ihren toten Gefährten trauern sollte. Aber das hätte ich mir als Leser VORHER gewünscht.)
Totenwachen und Beerdigungen gibt's übrigens auch nicht. Warum auch.
Blattstern gehört für mich sowieso zu den Top 3 der Katzen aus allen Staffeln, die ich überhaupt und absolut nicht leiden kann, aber in diesem Buch ging sie mir mal wieder gewaltig auf dir Nerven. Sie bekommt ALLE Beweise vor die Pfoten gelegt, dass dieser Brombeerstern nicht der echte ist, hört es aus allen Ecken und von x Katzen und zögert sich trotzdem den Schwanz ab, sitzt auf ihrem Hintern, trödelt rum und "
bla bla naja ich weiß nicht, lieber nix riskieren, lasst uns mal weitermachen wie bisher." Zwar wacht sie gegen Ende endlich auf, aber kfjskssks war das anstrengend.
Noch was - irgendwann denkt Stachelfrost über Dornenkralle: "
Ja, Dornenkralle hat schon als Junges gerne Katzen herumkommandiert."
?!?! Excuse me?
Als frcking Dornenkralle ein Junges war, warst du noch ein Staubkorn im Universum - Dornenkralle ist älter als denie Großeltern, wie um alles in der Welt willst du wissen, wie der als Junges war? (Wissen die Erins an der Stelle noch, von welchen Katzen sie überhaupt sprechen?)
Zum Schluss noch etwas, das mir sehr gut gefallen hat.
Und zwar die Stelle, in der Nebelstern zwei Katzen aus dem FlussClan verbannt, weil sie sich vom Betrüger haben täuschen lassen (so ... wie sie auch? Ein paar Seiten zuvor? Aber egal, Logik.) und gleichzeitig Mottenflügel einladen will, in den Clan zurückzukommen. Als Mottenflügel sagt:
Nein Nebelstern, ich werde nicht in den FlussClan zurückkehren. Ich habe meinem Clan mein Leben lang mit Hingabe gedient und du hast mir für meine Herkunft verstoßen - etwas, für das ich nichts kann. Ich werde nicht zurückkehren.
fand ich das unglaublich stark und absolut die richtige Entscheidung.
Also ja - Wurzelpfote ist immer noch mein Liebling und seine Kapitel sind für mich auch die stärksten. Der Plot um Schattenhelle war noch cool, ansonsten gab es leider viele Fehler und Dinge, dir mich eher genervt haben.